In unserem Verein werden keine Wettkampfsportler oder “Hochleistungskampfmaschinen” ausgebildet, sondern wir sind alle “normale” Leute, die ihrem Beruf bzw. Schule/Studium nachgehen und als Hobby Karate betreiben. Bei uns steht die sportliche Betätigung (als Ausgleich zum Beruf) sowie das Erlernen von Selbstverteidigungstechniken im Vordergrund und natürlich kommt auch der Spass und das Miteinander nicht zu kurz.
Was für viele Anfänger wichtig ist: Beim Traditionellen Karate riskiert niemand ausgeschlagene Zähne, eine aufgeplatzte Lippe oder sonstige Verletzungen – wir müssen alle am nächsten Tag wieder zur Arbeit, Uni oder Schule gehen. Das siehst du auch auf den Videos ganz deutlich: es gibt keine Körpertreffer! Die Techniken werden mit Präzision ausgeführt und immer knapp vor dem Ziel abgestoppt – können im richtigen “Ernstfall” (für den wir ja trainieren) jedoch kompromisslos durchgezogen werden.
Zusätzlich trainieren wir natürlich auch mit Schlagpolstern, die der Übungspartner in der Hand hält. Hier können die Techniken auch ausgeführt werden. Es ist kein Sportkarate, es gibt daher auch keine Turniere/keine Wettkämpfe, keine Körpertreffer und daher auch keine Verletzungen, Schläge/Fußkicks werden nur an Schlagpolstern ausgeführt und bei Partnerübungen nur angedeutet. Anfänger werden natürlich an die Techniken langsam herangeführt; erst allmählich werden Tempo und Intensität gesteigert.
Jeder trainiert nach seinen Möglichkeiten. Es soll jeder gefordert, aber niemand überfordert werden.
Im Traditionellen Karate liegt der Fokus gemäß der asiatischen Philosophie auf
- Konditions- und Kräftigungsübungen,
- Körperbeherrschung
- Aufmerksamkeit und Konzentration
- der Stärkung des Selbstbewusstseins
- im Bewahren von Ruhe und Gelassenheit
- aber auch Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen, wenn es darauf ankommt.
Realistische Selbstverteidigungsübungen, für Frauen und Männer, werden ebenso unterrichtet.
Achtung: Falls du geplant hast, nur ein paar Mal zu kommen und glaubst, dann Selbstverteidigung zu beherrschen, müssen wir dich auf Folgendes aufmerksam machen: Selbstverteidigungstechniken kannst du in der Theorie zwar relativ schnell erlernen, aber wenn du sie nicht so oft und regelmäßig geübt hast, dass sie im Ernstfall automatisch ausgeführt werden können, bringt das leider nichts. Du kannst sie dann im Ernstfall unter Stress und im Schock nicht abrufen, weil unter diesen Bedingungen dein Verstand aussetzt.
Wenn du in 4 Wochen Selbstverteidigung beherrschen möchtest, hättest du schon vergangenes Jahr damit beginnen müssen. Aber es ist nie zu spät – wenn du jetzt damit beginnst, bist du in einigen Monaten schon ganz gut.
Ein Kursbesuch ist aber nur dann sinnvoll, wenn du auch längere Zeit dabei bleibst und die Techniken zur Verteidigung regelmäßig wiederholst, so dass sie auch unbewusst (ohne Nachzudenken) ausgeführt werden können.
Wer möchte erlernt bei uns auch die sogenannte Fallschule, also den verletzungsfreien Übergang vom Stand zum Boden. Als Kinder konnten wir das alle instinktiv und dann haben wir es leider wieder verlernt. Wir lernen auch einfache Würfe. Wer das nicht möchte, deutet die Würfe nur an und führt es im Stehen aus – auch kein Problem. Eigentlich ist richtiges Fallen nicht weiter schwierig. Bis jetzt hat das noch jeder innerhalb von 3 Monaten gelernt! Wie gesagt, du konntest es als Kind schon mal. Was dich genau erwartet siehe Video und Beschreibung weiter unten.
Falls du dich zu Beginn des Trainings bzw. durch unsere Videos etwas überfordert fühlst, sei nicht frustriert. Nach einigen Wochen kennst du dich aus. Anfangs denkst du “die Techniken lerne ich nie…”, aber das dachten alle anderen auch und haben es trotzdem gelernt. Es gibt nur etwa 10 verschiedene Grundtechniken, alles andere sind Kombinationen davon Vergleichbar etwa mit den Buchstaben, die dann zu verschiedensten Wörtern zusammengesetzt werden. Gib dir selbst Zeit – eine Kampfkunst lernt man nicht so schnell wie Radfahren, Skifahren oder Tischtennis. Wenn das so schnell ginge, wäre die Kampfkunst wohl ein Breitensport. Für Karate brauchst du schon ein gewisses Durchhaltevermögen, aber dafür kannst du dann wirklich etwas Besonderes!
Prinzipiell trainieren Anfänger bei uns von Anfang an auch mit Fortgeschrittenen, um einen rascheren Trainingserfolg zu erzielen und um zu vermeiden, dass Techniken falsch eingelernt werden).
Zu Beginn des Trainings gibt es zum Aufwärmen 15 Minuten lang ein allgemeines Konditions- und Kräftigungstraining für den ganzen Körper, meistens spielen wir auch entweder zu Beginn oder am Ende der Stunde 5-10 Minuten Basketball (keine Sorge, wir können es alle nicht so richtig, es geht vor allem um respektvolles Spiel, also auch die schwächeren Spieler werden immer eingebunden, das Aufwärmen des Körpers und darum dass alle Spaß haben! Und es haben dabei wirklich immer alle Spaß!). Danach wird Kihon (Grundtechniken) geübt, alleine nach Ansage durch den Trainer, im Stehen und im Gehen. Dann werden die Grundtechniken mit Partner geübt, dies geht dann eigentlich in abgesprochenes Kumite (Kampf mit Partner nach Ansage) über. Anschließend folgt Schlagtraining mit Schlagpolster, den der Partner hält.
Danach werden immer ein oder zwei Techniken detailliert erklärt, aus dem Bereich Selbstverteidigungstechniken oder einfache Würfe oder Druckpunkttechniken oder Fixiertechniken. Anschließend folgt der Übungsteil. Der Sensei zeigt Techniken vor, welche einerseits alleine, andererseits auch mit Partner/Partnerin (zum Teil auch mit Schlagpolster, die dein Übungspartner hält) geübt werden. Abgerundet wird die Stunde jeweils mit einer realistischen Selbstverteidigungstechnik.
Trainiert werden natürlich auch Kata (=Bewegungsfolgen, standardisierter Kampf alleine gegen imaginäre Gegner) sowie Bunkai (=Anwendung der Kata).
Bei uns lernst du zusätzlich zu den Karatetechniken auch einige zentrale Elemente/Techniken des Aikido und Ju Jutsu. Da wir realistische Selbstverteidigung unterrichten wollen, haben wir aus anderen Kampfkünsten die effektivsten Techniken dazugenommen. Weiters werden Fixiertechniken (um den Gegner zu schonen, aber trotzdem in seine Schranken zu weisen) und Druckpunkttechniken (vor allem für den Ernstfall bzw. für Frauen sehr interessant) vermittelt.
Wichtig ist auch der sogenannte Kiai (der Kampfschrei). Der Einsatz deiner Stimme ist im Falle einer Selbstverteidigungssitutation deine erste und wichtiste Waffe! Angreifer wollen keine Opfer, die schreien oder laut sind. Aber auch das Schreien und den Einsatz der Stimme muss man üben, da man im Alltag selten dazu kommt, jemanden anzubrüllen. Außerdem steigert der Kampfschrei auch deine eigene Motivation und deine Techniken und Schläge werden dadurch stärker! Denk an Leichtathleten (Diskus, Speer, Kugelstoßen) oder Tennisspieler die bei jedem Schlag lautstark die Atemluft ausstoßen.
Während des Trainings werden regelmäßig die Trainingspartner gewechselt, so dass du jedes Mal mit fast allen Leuten zumindest einmal zusammen geübt hast (das ist wichtig, da jeder die Techniken ein wenig anders ausführt), wobei sich jeder natürlich dem Können des jeweils anderen so weit anpassen muss, dass ein kleinster gemeinsamer Nenner gefunden wird. Es soll jeder nur gefordert, aber niemand überfordert werden.
Falltraining können diejenigen bei uns lernen, die das wollen – niemand wird dazu gezwungen. Falltraining bedeutet den verletzungsfreien Übergang vom Stand zum Boden. Als Kinder konnten wir das alle instinktiv – wir haben es dann im Laufe der Jahre nur verlernt. Diese natürlichen Automatismen wieder zu aktivieren, darum geht es – und: mit ein wenig Übung ist es kinderleicht! Außerdem hat das Falltraining auch für den Alltag einen großen praktischen Nutzen. Die meisten Freizeitunfälle passieren durch Stürze. Kampfkunst bedeutet auch “im Leben zu bestehen”! Am Anfang kostet es ein wenig Überwindung. Aber wir beginnen auf ganz weichen Matten (40cm stark) und üben es sehr langsam. Auch hier gilt: Du sollst nur gefordert, aber niemals überfordert werden. Und wer nicht fallen möchte, führt die Übungen einfach im Stehen aus – kein Problem!
Hygiene ist natürlich ganz wichtig, da es ein Sport mit Körperkontakt ist. Hier soll gleich ganz klar ausgesprochen werden: Wer schweißelt oder wessen Kleidung stinkt, möge bitte zuhause bleiben, das wollen wir im Training nicht. Duschen, Deo und Waschmaschine sind die Schlüsselworte 😉 Die anderen werden es danken!
Wie oft soll ich ins Training kommen?
Es macht überhaupt nichts, wenn du nicht jede Woche kommen kannst. Es ist so wie beim Fußball oder Tennis, da verpasst du ja auch nichts, wenn du nicht regelmäßig ins Training kommmst (wenn du mal das Spielprinzip und die Spielregeln kennst). Wir machen viele Übungen bei denen du jederzeit einsteigen und mitmachen kannst. Natürlich lernst du aber mehr und auch schneller, wenn du so oft wie möglich im Training bist. Prüfungen zum nächsthöheren Gürtel sind immer im März, Juni und November direkt bei uns im Verein möglich.
In Karate gibt es 9 Schülergrade: 9.Kyu (weiß), 8.Kyu (gelb), 7.Kyu (orange), 6.Kyu (grün), 5.+4.Kyu (blau), 3.-1.Kyu (braun). Danach folgt der Meistergrad (jap. ´Dan´).
Wir sind auch Mitglied des ÖKB (Österreichischer Karatebund). Da unsere Prüfungen umfassender und vielseitiger sind als jene des ÖKB, werden dir alle bei uns abgelegten Prüfungen auch als ÖKB-Prüfungen anerkannt. (Wenn du schon einen ÖKB-Ausweis hast, werden darin durch uns alle weiteren Prüfungen eingetragen. Du kannst auch über unseren Verein um nur 20,-/Jahr dem ÖKB beitreten, wenn du das möchtest, du erhältst dann von uns einen ÖKB-Ausweis und es werden dir dann von uns alle Prüfungen eingetragen.)
Wir praktizieren die Pinan Kata, welche den Heian Kata sehr ähnlich sind. Die anderen Kata lernst du im Training kennen.
Hier noch ein paar Trainingsvideos zur Motivation:
- Frauen benötigen bei uns nicht unbedingt einen Karate-Anzug (auch nicht für Gürtelprüfungen), es kann auch in normaler Sportkleidung mittrainiert werden (allerdings auch barfuß oder mit weichen Gymnastik-Schuhen). Wer gerne möchte, kann selbstverständlich einen Karate-Anzug tragen (Frauen können statt eines weißen auch einen schwarzen Karate-Anzug tragen).
- Männer können natürlich auch in normaler Sportkleidung mittrainieren. Wenn Männer zu Gürtelprüfungen antreten wollen, benötigen sie allerdings einen weißen Karate-Anzug.
Statt einem Karateanzug könnt ihr auch einen Judoanzug (aber ohne Aufschrift!) kaufen (da sind auch die günstigen Anfänger-Anzüge schon aus festem Gewebe). Empfehlenswert ist zB bei Daniken in Wien der Judo-Anzug ´Standard´ um 39,- Euro. Karate-Anzug können wir euch leider keinen empfehlen, das ist nicht so einfach, die muss man einfach im Geschäft probieren, welcher gut passt!
Den Anzug nicht größer kaufen, auch wenn es fälschlicher Weise im Geschäft oft gesagt wird – er geht beim korrekten Waschen kaum ein. Bei einer Körpergröße von 177cm und muskulöser Statur ist der oben erwähnte Judo-Anzug ´Standard´ Anzug in Größe 170 ausreichend. Die Hose soll bei den Knöcheln enden, die Jackenärmel sollen 2/3 des Unterarms bedecken.
Daniken, 1150 Wien, Neubaugürtel 29 (U6-Burggasse/Stadthalle),
Fightersworld, 1150 Wien, Neubaugürtel 19 (U6-Burggasse/Stadthalle)
Yamamoto, 1150 Wien, Sechshauser Straße 13 (U6-Gumpendorfer Straße)
Die Kündigung der Mitgliedschaft ist natürlich monatlich möglich (bitte immer per Mail). Bis zur Abmeldung per Mail ist natürlich, wie in jedem anderen Verein oder Fitnesscenter, der Mitgliedsbeitrag zu entrichten. Das heisst du kannst jederzeit zum Monatsende kündigen und zahlst auch nichts mehr. – ganz unbürokratisch! Ebenso wie du jederzeit kündigen kannst, kann auch der Verein jederzeit die Mitgliedschaft beenden, insbesondere bei Gefährdung anderer, mangelnder Hygiene, vereinsschädigendem Verhalten, Verstößen gegen die Friedfertigkeit des Budo oder aus sonstigen Gründen.